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Wer bist du, was machst du und was hast du bisher gemacht in deinem Leben?
Ich bin Maurice, bin 31 Jahre alt und habe mit meinem Kollegen Aryan das Unternehmen Heimatgut gegründet. Angefangen hat die Story bereits in der Schulzeit: Ich habe jemanden kennengelernt, der die Internationale Schule in Hamburg besucht hat. Gemeinsam sind wir dann nach London gegangen, um Universitäten zu besuchen. Im Anschluss bin ich nach Amerika gegangen, wo ich mein Studium beendet habe. In der Zwischenzeit habe ich einiges getan: Ich habe Commodity-Training in Shanghai gemacht, ich habe ein Praktikum bei VW gemacht im Bereich Logistik, ich habe bei einer Holzfirma gearbeitet und dort einmal alles durchleuchtet, von der Produktion über Logistik, Finanzen bis hin zum Management-Marketing. Anschließend habe ich in Madrid den “International Business Master” gemacht. Zu dieser Zeit haben wir uns dann auch entschlossen, ein Unternehmen zu gründen.
Wie alt ist euer Unternehmen?
Die Idee hatten wir 2012, und wir sehen 2014 als das erste richtige Geschäftsjahr an. Da haben wir mit der Produktion begonnen und an den Einzelhandel verkauft. Richtige Umsätze konnten wir dann 2015 verbuchen.
Was genau bietet denn euer Startup, und welches Problem löst ihr damit?
Aryan und ich waren beide sehr viel international unterwegs und haben festgestellt: Der deutsche Snack-Markt ist extremst langweilig. Die Autoindustrie entwickelt sich weiter, die Handys entwickeln sich weiter, und dann gehst du in den Supermarkt, und da ist dann leider gefühlt die Zeit stehengeblieben.
In der letzten Zeit hat sich zwar ordentlich was getan, aber es hat sich einfach nicht in besonderem Maße weiterentwickelt. Wir dachten: “Ein paar gesunde Snacks muss es doch irgendwie geben.” Aber sind wir rumgelaufen und haben einfach nichts gefunden. Dadurch sind wir auf die Idee gekommen, dass wir selber versuchen möchten, gesunde Snacks herzustellen, die nicht so langweilig schmecken wie Reiswaffeln.
Wir wollten gesunde Snacks herstellen, bevorzugt in Bioqualität und diese zu guten Preisen verkaufen.
Was hat euch motiviert, Heimatgut zu gründen und wie habt ihr euch auf die Gründung vorbereitet?
Wir haben uns gar nicht auf die Gründung vorbereitet, sondern das ist einfach entstanden. Unser Startup Heimatgut ist sehr organisch gewachsen, zum Beispiel haben wir in der eigenen Küche verschiedene Dinge ausprobiert. Wir haben tatsächlich Gemüse getrocknet, ein paar Geschmäcker hinzugefügt und bei niedrigen Temperaturen gedörrt, sodass Mineralien und Vitamine erhalten blieben. Tag und Nacht standen wir in der Küche und haben Familie und Verwandte mit unseren Snacks versorgt. Die Begeisterung war groß, und alle wollten mehr. Als wir ein bisschen Geld zusammengespart hatten, haben wir einen Dörrautomaten gekauft. Einen Trocknungsautomaten für Wirsing-Chips gibt es aber so nicht, und wir wurden an jeder Ecke komisch angeguckt. Deshalb haben wir mit Maschinenbauern eine Maschine entwickelt und mit dieser Maschine in einem alten Industriekeller von Bekannten begonnen zu produzieren. Wir haben während der Gründungsphase alles selber gemacht und so wenig Geld wie möglich ausgegeben. Und dann haben wir begonnen, unsere Produkte auf dem Wochenmarkt, genauer gesagt dem Isemarkt, zu verkaufen.
Wir hatten nicht im Kopf, dass aus unserer Idee mal eine große Firma entstehen würde. Wir hatten einfach Zeit und Spaß an der Sache. Nachdem unsere Snacks bei Familie und Verwandten gut ankamen, haben wir uns natürlich gefragt, ob unsere Kunden das genauso sehen.
Wie lange lief dieser Gründungsprozess?
Von der Idee bis zur ersten Snacktüte bei Edeka vergingen sieben Monate. Das ist alles recht zügig gegangen, denn wir hatten viel zu tun in dieser Zeit der Gründung: Wir mussten eine Maschine bestellen, wir mussten sie entwickeln, wir mussten sie verstehen und damit produzieren. Das Gute war, dass wir auf dem Markt immer wieder Kundenfeedback bekommen haben. Die Entscheidung, auf den Wochenmärkten zu starten, war Gold wert! Wenn Du gleich in den Einzelhandel gehst oder direkt online verkaufst, fällt dieses Feedback vielleicht nicht so ehrlich aus und findet auch nicht Face-to-Face statt, wie Du es auf dem Wochenmarkt bekommst.
Würdest Du auch anderen Gründern empfehlen, sich direktes Kundenfeedback einzuholen, auch wenn das Produkt vielleicht noch nicht gelauncht ist?
Ich kann zwar nur für die Lebensmittel-Branche sprechen, aber ich denke, dass es branchenunabhängig sinnvoll ist, sich Feedback vom Kunden einzuholen. Zum Beispiel die Frage danach, ob das Produkt überhaupt eines ist, das der Kunde braucht. Gibt es einen Markt für mein Produkt?
Dein Produkt kann noch so toll sein, du kannst davon noch so überzeugt sein, aber wenn die Kunden die Produkte dann nicht kaufen möchten, weil der Markt nicht reif ist oder kein Bedarf da ist, ist das Startup zum Scheitern verurteilt.
Ihr habt euch am Anfang ja auf den Vertrieb fokussiert mit der Präsenz auf den Wochenmärkten. Wie ist das heute?
Eigentlich lief alles zeitgleich. Wir haben unsere Produkte entwickelt und standen gleichzeitig auf Wochenmärkten – bei klirrender Kälte auf Holzpaletten. Wir mussten morgens um fünf Uhr aufstehen um uns einen Platz auf dem Markt zu sichern. Danach sind wir in die Firma gefahren um weiter zu produzieren. Das war damals eine extrem witzige Zeit, aber noch mal würde ich es nicht machen wollen, denn es war wirklich anstrengend.
Woher hattet ihr die Zeit, in das Projekt Heimatgut zu investieren?
Aryan kam gerade aus Afrika zurück, und ich war gerade zwischen zwei Studiengängen. Wir hatten beide Zeit, uns mit einem neuen Projekt zu beschäftigen.
Hat das den Prozess beschleunigt und begünstigt?
Ich hasse es, zu Hause rumzusitzen und nichts zu machen. Das konnte ich noch nie, und Heimatgut hat uns dann in dieser Zeit gut beschäftigt. Es hat auch extrem Spaß gemacht und wir haben relativ schnell erkannt, wo wir uns verbessern müssen. Wir hatten wirklich keine Ahnung, denn der Einzelhandel ist komplex: “Wie erstellt man Strichcodes? Was sind Gebinde-Einheiten? Wie verschickt man Ware auf einer Palette?”
Von all dem hatten wir keine Ahnung, als wir mit unserem Startup Heimatgut angefangen haben. Wir haben ganz von vorne angefangen und uns nach oben gearbeitet. Dann haben wir über einen Bekannten den ersten Kontakt zu Edeka Struve in Hamburg bekommen, der uns dann die ersten Tipps gegeben hat. Wir haben ihm unsere Produkte gezeigt, und er hat sich wirklich Zeit für uns genommen. Ein super netter Mensch, der sicher andere Dinge im Kopf hatte, als sich uns und unseren Produkten zu widmen. Er hat uns zum Beispiel darauf gebracht, dass wir uns um die Gebinde-Einheiten kümmern und unsere Produkte mit Strichcodes versehen müssen. Also sind wir zurück in die Entwicklung, haben eine neue Verpackung hergestellt und sind dann damit wieder zu ihm gegangen. Er hat uns empfohlen, zum Großhändler zu gehen, und so kam schon der erste Kontakt zum Großhändler. So kam es dazu, dass Edeka nach und nach unsere Produkte verkauft hat.
Ist euer Startup eigenfinanziert?
Wir sind eigenfinanziert und haben seit letztem Jahr einen strategischen Partner mit dabei.
Habt ihr euch während der Gründung Unterstützung von außen geholt, zum Beispiel durch einen Anwalt, eine Marketing-Agentur oder Unternehmensberater?
Wir hatten weder Unterstützung durch einen Anwalt, noch durch einen Marketing-Experten. Wir haben hier und da mal Designer gehabt, aber die ersten Ideen kamen von uns. Als Beratung hatten wir Familie und Verwandte. Ein befreundeter Kollege aus der Familie hatte mit der Lebensmittelindustrie zu tun, und er hat uns in dieser Hinsicht unterstützt. Ansonsten hatten wir keinerlei Beratung, Coaching etc.
Welche drei Dinge würdest du aus heutiger Sicht während der Gründungsphase anders machen?
Ich verstehe den Alltag jetzt besser, ich kenne die Kontakte, ich würde gar nicht erst zu diesem einen Edeka hingehen, sondern ich würde entweder gleich zum Großhändler oder zur Zentrale der Region gehen. Ich wüsste, wie man Vertrieb macht. Das alles wussten wir vorher nicht und mussten uns das ganze Wissen erstmal aneignen. Jetzt ist es wirklich nur ein Fingerschnipsen. Wir haben dann schnell einen EAN, diesen Code für die hintere Seite der Verpackung, generiert und wir wissen, welche Lebensmittelverordnung auf die Verpackung gehört. Zum Launch eines neuen Produkts braucht es dann nicht mehr sieben bis acht Monate sondern nur noch ein bis zwei Wochen.
Ich würde alles noch mal genauso machen.
Wir haben zwar viel Geld aus dem Fenster geschossen, aber das war in meinen Augen immer ein gewisses Lehrgeld. Und hätten wir die Fehler nicht gemacht, wären wir nicht da, wo wir jetzt sind. Wie sollte man sonst lernen, wenn man keine Fehler macht? Nur mit dem Wissensstand, auf dem wir jetzt sind, könnten wir sowas viel, viel schneller auf die Beine stellen als vorher. Das ist aber wiederum auch davon abhängig, was vorher finanziell möglich war. Eine Unternehmensberatung war für uns zum Beispiel sehr weit entfernt, denn wir standen ja wirklich mit unseren Produkten auf dem Markt. Mit den 300-400 Euro Einnahmen haben wir neue Ware zum Verarbeiten gekauft. Von den paar Kröten, die übrig blieben, haben wir dann Benzin und Verpackungen gekauft.
Wir haben uns auch nie größere Gehälter ausgeteilt oder Geld ausgeschüttet. Wir wollten das Unternehmen organisch zum Wachstum antreiben, weil uns klar war, dass wir das für uns machen möchten und nicht für Investoren.
Welche Charaktereigenschaften braucht ein Gründer?
Man sollte einen klaren Kopf bewahren können. Selbst wenn man denkt, alles geht gerade den Bach runter und denkt: “Okay, ich fahre jetzt erstmal zur Tankstelle, hole einen Kanister Benzin und zünde den ganzen Laden an.”, sollte man nicht aufgeben. Einen Tag später ist dann nämlich oft alles wieder gut, und der Kanister Benzin darf zu Hause bleiben. Es ist wirklich ein Auf und Ab und das muss man abkönnen, würde ich sagen.
Man braucht ein sehr dickes Fell, besonders im Einzelhandel. Wir wurden auch schon von großen deutschen Einzelhändlern am Telefon angeschrien. Dann legst du auf, denkst dir deinen Teil und machst weiter.
Im Einzelhandel heißt es wirklich: Fressen und gefressen werden. Auf Lieferantenseite wird man runtergedrückt und auf der Einkaufsseite vom Einzelhandel genau dasselbe. Das macht keinen Spaß.
Was war denn das Beste, was euch in der Gründungsphase passiert ist? Gibt es ein einschneidendes Erlebnis, das euch sehr geprägt hat?
Die Höhle der Löwen natürlich. Das war extremst toll und mega witzig. Ich kann jedem nur empfehlen, sich einfach mal anzumelden. Das kann natürlich auch nach hinten losgehen, aber das hat für uns wirklich einiges gebracht. Das war die witzigste und gleichzeitig auch schwerste Zeit. Da haben wir zeitweise sogar in der Firma geschlafen.
Die Leute verstehen nicht, dass man noch ein kleines Unternehmen ist. Kunden haben sich über vier Wochen Lieferzeit beschwert. Die Problematik, die damit verbunden war: Wir hatten keinen Kundenservice und keine Ressourcen, eine Person nur zum Beantworten von E-Mails einzustellen. Wir haben in kürzester Zeit unglaublich viele E-Mails bekommen und gleichzeitig Bestellungen ohne Ende. Dann haben wir Bestellzeiten irgendwann auf vier Monate gesetzt, aber die Kunden bestellten trotzdem weiter. Dann wirst du beschimpft, weil der Online-Store zugeht und, und, und.
In Zeiten von Amazon, wo man heute bestellt und morgen sein Paket bekommt, steht man da als kleines Unternehmen wirklich blöd da. Selbst bei drei Tagen Lieferzeit kommen Beschwerden rein.
Wo siehst du das Unternehmen in fünf Jahren? Gibt es konkrete Zahlen, die ihr innerhalb dieser Zeit erreichen wollt?
Grundsätzlich wollen wir in Deutschland bekanntester, größter Hersteller für gesunde Snacks werden. Wir möchten mit unseren Produkten in den Massenmarkt hinein, der glaube ich mit der schwerste ist. Wir möchten es besser machen als manch anderer Konkurrent. Der Endverbraucher soll so ein Vertrauen zu uns haben, dass er zum Regal geht und mit gutem Gewissen zu unseren Produkten greift.
Ich finde es einfach schrecklich, wenn man auf die Zutatenliste schaut und dort Zutaten aufgeführt sind, die man nicht einmal aussprechen kann oder direkt mit Zahlen versehen sind. Die Kunden kaufen solche Produkte, weil es günstig ist. Wenn du zum Beispiel 200 Gramm für 88 Cent bekommst, hat da weder der Markt noch der Verkäufer wirklich Spaß dran. Da geht es dann einfach nur um die Masse und der Endverbraucher ist glücklich, weil er wieder was gespart hat.
Das ist aber wirklich eine deutsche Kultur, denn im Ausland ist das ganz anders.
Wie habt ihr herausgefunden, wer eure Zielgruppe ist? Wann habt ihr euch entschieden, den Massenmarkt zu bedienen?
Wir haben ja erst angefangen auf dem Wochenmarkt zu verkaufen. Daraus ergab sich dann Weiteres. Wir sind in Reformhäuser gegangen, später in Feinkostläden, zu Edeka, usw. Das Hauptziel war aber immer, in den Massenmarkt hineinzukommen. So mussten wir dann auch unsere Produkte anpassen, um sie massenfähig zu machen.
Ihr wolltet also nicht irgendeine Nische bedienen?
Genau. Unser Ziel war es, in den deutschen Einzelhandel reinzukommen. Natürlich verkaufen wir auch online, aber das Hauptziel war immer der deutsche Einzelhandel, weil man dort eben die Masse erreicht.
Die Leute, die in ein Reformhaus gehen, wissen schon, was sie wollen. Sie sind sich darüber bewusst, dass sie weniger Zusatzstoffe, Bioqualität oder auch vegane Produkte einkaufen möchten. Wir möchten aber an die Leute im Supermarkt, die ihren Wocheneinkauf machen. Besonders an Frauen, weil sie letztlich meist die Versorger der Familie sind. Sie gehen einkaufen, während die Männer eher mal eine Tüte Chips kaufen. Wenn Vater mit den Kindern einkaufen geht, kauft er doch meistens nur Müll und die Mutter geht dann in die Gemüseabteilung.
Gab es einen ausschlaggebenden Grund für euch, in Hamburg zu gründen?
Wir waren viel unterwegs, aber es hat mich immer wieder nach Hamburg gezogen, und hier gibt es alles, was du brauchst. Wären wir in einer anderen Stadt groß geworden, hätten wir wahrscheinlich da gegründet. Wir wären nicht extra nach Hamburg gezogen. In Hamburg haben wir aber eben Vertraute. Edeka sitzt ebenfalls in Hamburg, und es gibt eine megagroße Startup-Szene. Du hast Möglichkeiten ohne Ende. Das einzige Manko ist, dass Hamburg teuer ist. Aber wir sind nah an Berlin, Hannover und Bremen, sodass man sich dahin auch schnell ausweiten kann.
Bist du der Meinung, dass die Stadt Hamburg viel für Startup-Unternehmen oder Gründer tut?
Ehrlich gesagt, gar nicht. Wir haben uns am Anfang recht wenig schlau gemacht, wir haben einfach gemacht. Später haben wir mal in Richtung Förderung geguckt, und da hat Hamburg im Gegensatz zu den neuen Bundesländern sehr wenig zu bieten. Ich kenne Freunde aus Berlin, die Förderungen zu sämtlichen Messen bekommen, und hier noch mal und da noch mal. “Warum gibt es das in Hamburg nicht?” dachten wir oft.
Vielleicht hätten wir uns auch besser informieren müssen. Aber es ist so, dass unseres Erachtens doch sehr viel im Weg steht, was jetzt nicht unbedingt mit Hamburg zu tun haben muss, aber generell vielleicht mit Deutschland.
Auf welchen Events kann man euch treffen, oder besucht ihr irgendwelche Meet-ups in Hamburg?
Früher ja, als man noch mehr Zeit hatte. Heute bin ich froh, wenn ich rechtzeitig nach Hause komme und mit meiner Familie noch was essen kann oder meine kleinen Geschwister sehen kann, bevor ich dann abends noch auf Startup-Events gehe.
Wie lange dauerte die Phase, in der du extrem viel gearbeitet hast und Freizeiteinbußen hattest?
Am Anfang haben wir das alles sehr genossen, trotz viel Arbeit. Da gab es zwischendurch immer auch mal wieder Auszeiten oder Tage, an denen wir uns freinehmen konnten. Das geht heutzutage nicht mehr. Seit zwei Jahren sind wir eigentlich täglich hier, und natürlich dann auch so lange, bis alles erledigt ist.
Demzufolge lernst du deine Freizeit natürlich auch mehr zu schätzen?
Auf jeden Fall. Zu Hause bekomme ich zwar immer mal wieder Ärger, weil ich es nie schaffe, wirklich Urlaub zu machen. Aber wir sind ja zum Glück zu zweit – ich will mir gar nicht ausmalen, wie das ist, wenn man alleine gründet. Insgesamt kann ich Dinge aber schlecht liegen lassen. Eine Woche ganz raus, ohne Internet oder Handy, das wäre undenkbar.
Welche Tipps würdest du Gründern mit auf den Weg geben, die gerade am Anfang ihrer Gründung stehen?
Man muss am Ball bleiben und für die Idee brennen. Es gibt immer mal Ups und Downs und Zeiten, in denen es leichter oder schwieriger ist. Irgendwie gibt es für alles eine Lösung, und selbst wenn man eine Nacht durcharbeiten muss, sollte es immer noch Spaß machen. Denn wenn du wirklich die Schnauze voll hast, brennst du nicht mehr richtig für deine Idee. Du bist dann nicht mehr mit dem Herzen und mit voller Energie dabei. Dann besteht auch tatsächlich die Gefahr, dass die Idee auch nicht funktioniert, obwohl sie im Grunde genommen gut ist.
Der zweite Punkt ist, dass ich jedem Gründer nur raten kann, nicht aus Geldgier zu gründen. Aus Geldgier zu gründen ist das Schlimmste, was man als Gründer machen kann. Ich habe selten Leute gesehen, die dadurch Erfolg hatten. Also wenn man wirklich sagt: “Mach dein Hobby zum Beruf und du musst nie wieder arbeiten.”, dann ist da viel Wahres dran. Wenn man etwas tut, weil es Spaß macht und nicht, weil man damit Geld verdienen möchte, dann hat man die Formel für Erfolg sicher besser getroffen als wenn man anders herum herangeht und sagt: “”Ich möchte unbedingt Geld verdienen”.
An dieser Stelle danken wir Maurice von Heimatgut ganz herzlich für das Interview!
In unseren Gründerstories findest du weitere Interviews mit Startups, zum Beispiel “GRÜNDERSTORY MIT KAY HÖPPNER VON PAUSENFUDDER – ONLINESHOP FÜR VEGANE SNACKS“