Frage: Stellen Sie sich und das Startup Startup Studio vor
Antwort: Mein Name ist Domenik Fein, ich bin 22 Jahre alt und Projektmanager bei Startup Studio. Mein Aufgabenfeld ist aktuell noch sehr breit gefächert von Akquise, Kundenbetreuung, Projektabwicklung bis hin zur Prozessdefinition. Ich bin seit Anfang März bei Startup Studio und kümmere mich tatsächlich auch noch selbst um Projektabwicklung bzw. die Umsetzung der Aufträge. Außerdem versuche ich bestmöglich Kundenbeziehungen aufzubauen. Aktuell arbeite ich sehr breit gefächert, weil wir noch ein kleines Team sind.
Frage: Welche Vision steckt hinter Startup Studio?
Antwort: Die Vision ist möglichst viele innovative Unternehmen und Startups bei deren Ideenverwirklichung zu unterstützen, so dass diese erfolgreich sind, denn nur dann können auch wir langfristig erfolgreich sein. Das macht Spaß, weil die Zielgruppe klasse ist. Es sind coole Menschen, allesamt “Macher”-Typen, die wir unterstützen und die etwas bewegen wollen. Unsere aktuellen Kunden sind alle sehr idealistisch und teilen den Wunsch, die Welt ein Stückchen besser machen wollen. Das passt sehr gut, da wir die gleiche Vision verfolgen. Wir sind also maßgeblich daran beteiligt, dass die Welt ein Stückchen besser wird.
Bis Ende des Jahres möchten wir übrigens 1000 Startups unterstützen.
Frage: Von der Idee bis zum Start; was waren die größten Herausforderungen und wie haben sie sich finanziert?
Antwort: Bisher ist Startup Studio eigenfinanziert von Hamed. Die größte Herausforderung war die Konzeption. Der Weg hin zu einem ausgereiften Konzept, einem Businessmodell, mit dem wir Kunden generieren können. Dieser Prozess hat sich etwa über einen Monat hingezogen. Danach wurde es relativ einfach kontinuierlich Neukunden zu gewinnen. Natürlich sind wir noch nicht 100% an dem Punkt, wo wir mal ankommen wollen und es wird sich noch einiges am Businessmodell ändern – “ongoing”, wie Hamed so schön sagt.
Von Anfang bis Ende März haben wir wie gesagt viel konzeptionell am Unternehmen gearbeitet bis wir ein Modell hatten, von dem wir wussten, das es gut ankommen würde. Das Schwierigste ist tatsächlich herauszufinden, wie man sein Businessmodell mit der Außenwelt kommuniziert, welche Produkte man anbietet, welche Dienstleistungen man anbietet. Es geht dann auch darum zu erfahren: Worauf spricht der Markt an? Worauf reagiert der Markt? Das herauszufinden hat eine gewisse Zeit in Anspruch genommen und wir sind dabei uns weiterzuentwickeln, zu wachsen und zu skalieren.
Die zweitgrößte Herausforderung ist die Generierung von Neukunden weil Vertrieb einfach superharte Arbeit ist und man ständig mit Ängsten und Zweifeln konfrontiert wird. Aber da muss man durch, wenn man was erreichen möchte.
Frage: Wer ist die Zielgruppe von Startup Studio?
Antwort: Unsere Hauptzielgruppe sind Startups. Aktuell sind wir fokussiert auf Hamburg, weil wir hier dabei sind ein riesengroßes Netzwerk aufzubauen und hier die bestmöglichen Kontakte haben um die lokalen Startups zu unterstützen. Wir arbeiten mit Kooperationspartnern, mit Investmentgebern und nutzen sonstige Möglichkeiten um die Startups untereinander zu vernetzen. Das ist für uns die interessanteste Zielgruppe, weil wir selber sehr in dem Mindset des Startups leben und ebenfalls ein sehr junges Team sind. Startups sind meist nicht konventionell. Man unterhält sich immer mit dem Gründer auf Augenhöhe, was das Ganze sehr sympathisch macht.
Frage: Warum ist es genau diese Zielgruppe?
Antwort: Das hat sich wahrscheinlich aus Hameds Vergangenheit ergeben, weil er bereits jahrelang in dieser Szene aktiv ist und selber unter anderem im Iran Startup Events organisiert hat, selber einen Gründerkurs an der Uni in Hamburg gemacht hat, usw. Die perfekte Umgebung um daraus selber etwas wie Startup Studio entstehen zu lassen.
Frage: Was unterscheidet Sie von anderen Anbietern?
Antwort: Uns unterscheidet von konventionellen Marketingagenturen unsere Denk- und Arbeitsweise. Wir sind sehr effizient und unkonventionell. Wenn ein Kunde zu uns kommt, setzen wir nicht den Auftrag 1:1 um, wie der Kunde sich das vielleicht wünscht. Wir machen keine leeren Versprechungen sondern schauen, was für unsere Kunden die größte Wirkung erzielen kann und an welchen Stellschrauben wir dafür drehen müssen. Selbst wenn das nicht das ist, was der Kunde ursprünglich haben wollte, wir sagen offen und ehrlich, wenn eine andere Strategie besser funktioniert. Ein Beispiel: Eine Kundin wollte eine Software entwickeln lassen und hat ein Angebot erhalten, die Software für 300k in Amerika entwickeln zu lassen. Sie hat uns angerufen und gefragt, ob wir das nicht kostengünstiger entwickeln lassen können. Das ist jedoch nicht unsere Vorgehensweise. Wir setzen gewissen Startup Methoden um und wollten daher erst mal einen Prototypen entwickeln lassen um zu sehen, wie der Markt reagiert. Also: Wer ist der potenzielle Kunde? Würde dieser Kunde überhaupt unser Produkt kaufen? Bevor 300k in den Sand gesetzt werden, sollte klar sein, ob es dafür überhaupt einen Markt gibt.
Viele Startups scheitern, weil sie den Vertrieb unterschätzen und das Produkt gar nicht verkaufen können. Es kann ein tolles, innovatives Produkt sein, aber wenn man keine guten Vertriebler mit im Boot hat, hilft auch das tolle Produkt nicht. Wir sind nicht nur eine Marketingagentur sondern wir beraten unsere Kunden ganzheitlich und versuchen verschiedene Aspekte mit einfließen zu lassen, die ausschlaggebend dafür sind, ob der Kunde erfolgreich wird oder nicht.
Frage: Wie ist das Feedback?
Antwort: Das Feedback von unseren Kunden ist durchweg positiv. Wir haben Kunden, die können es gar nicht erwarten zu zahlen. Das habe ich bisher in keinem anderen Businessmodell kennengelernt, dass der Kunde nach der Angebotserstellung schon sagt: “Warum steht auf dem Angebot keine Bankverbindung drauf, ich kann das doch gar nicht überweisen.” Und das, obwohl wir mit der Arbeit noch gar nicht angefangen hatten. Ich denke das Feedback könnte noch positiver sein, wenn wir noch mehr Referenzen und Kundenprojekte an Land gezogen haben. Wir sind gerade dabei uns hier in Hamburg einen Namen aufzubauen und das läuft richtig gut.
Frage: Wo geht der Weg hin? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Antwort: In fünf Jahren haben wir mehrere Standorte und unser Headquarter ist immer noch Hamburg. Ich bin Geschäftsführer in Deutschland und Hamed CEO in Europa. Das mag gerade noch etwas nach Spinnerei klingen, aber es wäre toll.
Frage: Welche drei Tipps würden Sie angehenden Gründern mit auf den Weg geben?
Antwort:
- Hol dir einen Mentor. Ich würde jedem Gründer einen Mentor empfehlen, der ihn an die Hand nimmt und ihn mit der Peitsche durch die Gründungsphasen durchführt. Der Prozess ist, wie ich mitbekomme, sehr hart und es ist gut, da jemanden zu haben, der diesen Prozess gemeinsam mit dem Gründer durchläuft.
- Nur gründen, wenn es eine Passion ist. Viele Menschen denken, erfolgreiche Menschen hätten es immer leicht. Fakt ist aber: Erfolgreiche Menschen arbeiten hart und haben viele harte Tage. Der Unterschied ist die Leidenschaft. Dadurch machen sie die Aufgaben auch dann, wenn sie mal einen harten Tag haben. Dieses Durchhaltevermögen haben ganz wenige.
- Hol dir Vertriebler. Kümmer dich um dein Produkt und die Konzeption des Produktes und hol dir verdammt noch mal Vertriebler die es drauf haben.